Segelurlaub Ostsee

Ostsee 2014

17.06.2014 – 02.07.2014

Segelurlaub ~390 sm

In den Sommerurlaub hinein

Ich erinnere mich genau wie ich als kleines Kind am frühen Morgen auf dem Vorschiff saß und in das Wasser und den Wald schaute. Mein Vater stand an der Pinne und steuerte durch die schmale Wakenitz hinein in den Sommerurlaub.  Der Mast war gelegt und daher leider wenig Platz auf dem Deck, aber am Bug hatte ich ein kleines Plätzchen von dem ich beobachtete, wie das Boot durch das blanke Wasser schnitt; hinten das monotone surren des Außenborders. Kühl war es in meiner Erinnerung eigentlich nie gewesen. Doch heute ziehe ich im leichten Fahrtwind meine gesteppte Jacke über und genieße den Zauber dieser frühen Morgenstunde, der sich auch heute wieder einstellt. Ich stehe an der Pinne und versuche unsere International durch das flache Gewässer sicher nach Lübeck zu bringen.

Ab Lübeck kenne ich mich aus, hier muss ich nicht auf Kindheitserinnerungen zurückgreifen, von hieraus bin ich schon einige  Male mit dem eigenen Boot gestartet. Doch unsere neu erstandene (alte) International wollten wir nicht Trailern, wollen den Urlaub im Heimathafen Ratzeburg starten und die Flussfahrt erleben – ein echter Gewinn.

Verproviantieren

Der Steg vor unserem Boot im Passathafen in Travemünde ist übersät mit Kisten, Beuteln und Taschen; Proviant für drei Wochen Segelurlaub, der, um das Boot richtig zu trimmen, gewissenhaft verstaut werden will. Bei unseren ersten eigenen Ostseeabenteuern 2003 auf unserer damaligen Varianta, hatten wir an den ersten Tagen immer etwas Wasser im Cockpit, das durch die Lenzventile hochdrückte. Doch die International verkraftet die Zuladung ohne sichtbare Spuren.

Die Kamera immer in der Takelage

Andreas steht mit der Kamera im Cockpit und filmt, als wir an der Passat vorbei in die Ostsee segeln. Drei Windstärken aus West – einer der wenigen schönen Segeltage in unseren Urlaubswochen. Dieses Jahr haben wir wenig Wetterglück, segeln wenig und lesen viel, auch das kann Segelurlaub auf der Ostsee sein.

Als Andreas zurück von der Reise den Segelfilm schneidet, muss ich mir immer wieder anhören, dass genau die wichtigen Szenen als Filmmaterial fehlen. Als wir nach drei Starkwindtagen von Heiligenhafen Richtung Dänemark starten und gegen 1,5m hohe Wellen zu kreuzen versuchen, hatte ich Andreas gebeten, die Kajüte geschlossen zu halten und seinen Lifebelt eingehakt zu lassen. Jetzt am trockenen Schreibtisch ärgert er sich, nicht doch irgendwie die GoPro (Kamera) gestartet zu haben. Und auch als das Achterstaak unter der Fehmarnsundbrücke aus seiner Befestigung reißt, war Wichtigeres zu erledigen, als zu dokumentieren. Dennoch möchte ich sofort in See stechen, sooft ich mir die Bilder ansehe:

Ostseetörn - ein Urlaubsvideo